EINIGE DER SEIT 1987 ZU TODE
GEPEINIGTEN TIBETISCHEN GEWISSENSGEFANGENEN


Die Dunkelziffer liegt bestimmt viel höher, aber wegen der Schwierigkeit, Informationen aus Tibet zu bekommen, sind dem TCHRD und „Guchusum“ (eine Vereinigung ehemaliger politischer Gefangener aus Tibet, die nun in Indien leben,
www.guchusum.org) nur diese Fälle namentlich bekannt geworden. Guchusum weiß von über 150 Todesfällen, aber hier werden nur diejenigen genannt, deren Namen identifiziert werden konnten..

1987/1988/1989/1990/1991/1992/1993/1994/1995/
1996
/1997/1998/1999/2000/2001/2002/2003

1987

1
Lobsang Legden : Ein 21-jähriger Mönch des Klosters Sera aus Medro Takphu. Demonstrierte zusammen mit 43 anderen Mönchen am 1. Ok tober 1987 am Barkhor in Lhasa. Alle wurden festgenommen und in die Polizeistation in der Nähe des Barkhor gebracht. Außen begannen Tibeter lautstark ihre Freilassung zu fordern. DieMönche drinnen rezitierten Gebete für S.H. den Dalai Lama und riefen „FreeTibet“. Als die Polizisten ihre Waffen auf sie richteten, wurde Lobsang Legden auf der rechten Seite in den Kopf getroffen und augenblicklich getötet. Seine Angehörigen mußten obendrein 600 Yuan ($75) zahlen, um die Leiche ausgehändigt zu bekommen.

2

Karsel
: Ein 20-jähriger Schüler des Klosters Nechung bei Lhasa. Er wurde von chinesischen Soldaten erschossen, als er mit anderen Mönchen des Klosters Sera am 1. Oktober 1987 friedlich in der Barkhor Gegend demonstrierte.

3
Bu Chung : 20 Jahre, aus Nyimo in Shigatse, war ein Mönch des Jhokhang Tempels (Tsuglhak ang). Auch er demonstrierte am 1.Oktober 1987 und wurde um 16.00 durch einen Schuß tödlich verletzt. Er wurde in das Lhasa Volkskrankenhaus gebracht, starb aber noch am selben Tag.

4
Geshe Lobsang Wangchuk : 73 Jahre, aus Amdo Shogchung in Distrikt Nagchu, ein Mönch des Klosters Sandue Dakar. Während des Volksaufstandes von 1959 in Lhasa galt er als einer der wichtigsten religiösen Persönlichkeiten der Region. Geshe Lobsang Wangchuk wurde 1962 verhaftet und zu 10 Jahren verurteilt. Seine Gesundheit war durch die zahlreichen thamzing (“Kampfsitzungen”) zusammengebrochen. Am 3. Dezember1981 wurde er erneut verhaftet, weil er ein Buch “Geschichte der tibetischenUnabhängigkeit” geschrieben hatte, und zum Tode verurteilt. Später wurde sein Urteil auf Fürsprache des Panchen Lama auf 18 Jahre reduziert. Oftmals wurde er in Handschellen gelegt und an den Füßen gefesselt. Anfang 1987 hieß es, daß sein Zustand wegen der vielen Schläge sehr schlecht sei und er seine Hände nicht mehr gebrauchen könne. Er starb am 7. November 1987 im Drapchi Gefängnis.

5
Gonpo Sonam: 61 Jahre, aus dem Kreis Gyantse, wurde viele Male festgenommen, weil er sich für Freiheit für Tibet ausgesprochen hatte. 1993 wurde er ins Drapchi Gefängnis eingeschlossen und dort schwer gefoltert. Als Folge erkrankte er an Epilepsie und seine Gesundheit brach zusammen. Er starb am 23. Dezember.

Lobsang Dhonyoe: 28 Jahre, aus Shigatse, wurde Mönch im Jokhang Tempel in Lhasa. Wurde wegen der Demonstration am 1. Oktober 1987 gefoltert und starb kurz danach.

1988

6
Jampa Tenzin: 49 Jahre, ein Mönch vom Jhokhang Tempel. Im März 1988 fand man ihn in einer der Schreine tot mit einem Strick um den Hals liegen. Ein Ende des Strickes hier er in der rechten Hand und hatte eine Menge Blut erbrochen. Es scheint, daß er umgebracht wurde. Er wurde sowohl national als auch international zum Symbol der tibetischen Unabhängigkeitsbewegung, nachdem er am 1. Oktober 1987 durch die Flammen gerannt war, um die in einer brennenden Polizeistation in Lhasa eingeschlossenen Sera Mönche zu befreien. Am selben Tag wurde er festgenommen und am 22. Januar 1988 auf Fürsprache des verstorbenen Panchen Lama freigelassen. In der Nacht des 21. Februar kamen einige Polizisten in sein Haus, um ihn zu vernehmen. Danach war er tot.

7
Sherap Tenzin: 30 Jahre, ein junger LKW-Fahrer aus Lhasa, der am 5. März 1988 mit vielen anderen demonstrierte. Während er vor den chinesischen Truppen davonzulaufen suchte, wurde er in den Schädel getroffen und starb auf der Stelle.

8
Gonpo Paljor: Aus Kham, nahm an der Demonstration vom 5. März 1988 teil und wurde von den Chinesen in den Kopf getroffen und starb.

9
Lobsang Sonam: 29 Jahre, aus Je-bumgang in Lhasa, war Arbeiter in der tibetischen Shin Ha Druckerei. Lobsang wurde von den Chinesen in den Rücken geschossen, als er am 5. März 1988 friedlich demonstrierte. Die Kugel steckte in der rechten Seite seines Bauches, aber als er ins Krankenhaus gebracht wurde, verweigerte man ihm wegen seiner Beteiligung an der Demonstration angemessene medizinische Hilfe und er starb am 5. April 1988.

10
Lhakpa Dondrup : 29 Jahre, aus Metog Changse in Tsemonling, Lhasa. Er beteiligte sich an einer friedlichen Demonstration am 5. März 1988 und wurde in der Gutsa Anstalt inhaftiert, wo er geschlagen und zu Tode gefoltert wurde. Er starb am 5. Mai

11
Lobsang Dolma: 26 Jahre, aus Chushul Nyethang in der Region Lhoka, eine Nonne des Shugseb Klosters. Am 17. Mai 1988 wurde sie in die Gutsa Haftanstalt geworfen und schwer gefoltert. Als ihr Zustand kritisch wurde, entließ man sie im Juli 1988. Zwei Wochen später floh sie aus Tibet, starb jedoch auf ihrem Weg nach Indien an den durch die Folter erlittenen Verletzungen.

12
Ngawang Kunga: 27 Jahre, aus Phenpo Lhundrup, ein Mönch des Klosters Drepung. Er wurde in den Kopf geschossen, während er am 10. Dezember 1988 bei einer friedlichen Demonstration um den Jhokhang Tempel in Lhasa mitmachte, und starb.

13
Yeshe Lhundrup: 75 Jahre, aus Lhoka, ein ehemaliger Angehöriger der tibetischen Exilregierung, der 1987 nach Tibet zurückkehrte. Er wurde sm 24. November 1987 politischer Aktivitäten wegen verhaftet und kam in das Sangyip Gefängnis. Dort wurde er gefoltert und nach sieben Monaten entlassen. Innerhalb von drei Tagen starb er an den Folgen der durch Mißhandlung erlittenen Verletzungen.

Lobsang Choephel: 30 Jahre, aus Lhasa, wurde wegen Beteiligung an der Demonstration vom 5. März 1988 verhaftet und starb, nachdem er von der Polizei geschlagen und gefoltert wurde.

1989

14
Anu: 32 Jahre, ein Zimmermann aus Lhasa. Er nahm am 5. März 1989 an der Demonstration teil und wurde von einer Kugel in die Brust getroffen. Seine Freunde wollten ihn ins Krankenhaus bringen, aber er starb auf dem Weg dorthin.

15
Nyima Drakpa: 26 Jahre, ein Geschäftsmann aus Lhasa, während der Demonstration vom 5. März 1989 durch einen Schuß getötet.

16
Lobsang Phuntshok: 51 Jahre, Geschäftsmann aus Lhasa. Wurde während der großen Demonstration vom 5. März 1989 von einer Kugel getroffen und starb am 19. Juni im Hospital.

17
Paljor: 20 Jahre, aus Tsarong in Kham, Arbeiter in Lhasa. Wurde während der Demonstration vom 5. März 1989 erschossen.

18
Wangden: 30 Jahre, Fahrer aus Toelung, während der Demonstration vom 5. März 1989 erschossen.

19
Tashi Phuntshok: 37 Jahre, Fahrer aus Lhasa, er nahm an der Demonstration am 5. März 1989 teil und wurde tödlich getroffen.

20
Anu: 28 Jahre, Bauarbeiterin aus Lhasa, Sie wurde ebenfalls am 5. März 1989 erschossen.

21
Kunchok Jamyang: 21 Jahre, aus Lhasa, bei der Demonstration vom 5. März 1989 getroffen, starb auf dem Weg zum Hospital.

22
Lobsang Gelek: 48 Jahre, aus Kandze in Kham, Geschäftsmann in Lhasa, demonstrierte am 5. März 1989 und wurde von einer Kugel getroffen, starb am 24. März 1989.

23
Ngawang Zegyen: 19 Jahre, aus Toelung Dechen, Mönch in Drepung. Wegen seiner Teilnahme an einer friedlichen Demonstration am 27. September 1988 wurde er festgenommen und nach Gutsa gebracht, wo er grausam gefoltert wurde. Vier Monate später wurde er entlassen, starb jedoch wenige Tage später aufgrund der erlittenen schweren Folterungen.

24
Lobsang Dolma: aged 24, from Chushul Nyetang, a nun of Shungseb Nunnery. She participated in a peaceful demonstration on May 17, 1988 and was arrested. Kept in Gutsa Prison for two months. After release, she was taken to hospital for medical treatment of injuries sustained during torture. She never recovered and died in 1989.

25
Choeze Tenpa Choephel: 66 Jahre, ein Gärtner im Norbulingka Palast in Lhasa, wurde am 15. Dezember 1987 verhaftet, weil er ein Bild des Dalai Lama besaß. Er starb im Gefängnis von Sangyip am 25. August 1989 nach schweren Schlägen und Mißhandlungen.
  Lobsang Khedrup: Wurde am 6. März 1988 in Gutsa eingesperrt. Starb kurz nach seiner Entlassung am 10. Oktober 1989. Bei seiner Bestattung wurde entdeckt, daß die zerbrochenen Rippen in Lungen und Herz eingedrungen waren und diese zerstört hatten.

Yeshi: Er wurde am 7. März 1989 verhaftet und 3 Monate in Gutsa festgehalten. Als er am 22. August 1989 starb, wurde entdeckt, daß seine Leber und Genitalien durch die Folterung ganz zerquetscht waren. Offiziell wurde behauptet, er hätte sich vergiftet.

1990

26
Kelsang Tsering: 29 Jahre, Mönch in Kloster Sera, gebürtig aus Distrikt Lhundup. Demonstrierte 1988 und am 10. Dezember 1989 führte er erneut einen Protestmarsch an. Die Sicherheitskräfte begannen zu schießen, wobei er schwer verwundet wurde.

27
Rigzin Choeden: 25 Jahre, aus Lhoka, eine Nonne des Klosters Shungseb. Zusammen mit 15 anderen Nonnen machte sie an der Demonstration vom 5. März 1989 mit. Sie wurde einen Tag im Gutsa Haftzentrum festgehalten und eine weitere Woche im Gefängnis von Chushul. Wegen der grausamen Folterung war sie schwerkrank und kam sie ins Hospital, wo sie am 8. März 1990 starb.

28
Lhakpa Tsering: 19 Jahre, Student aus Kyire in Lhasa. Wurde am 4. November 1989 verhaftet und angeklagt der „konterrevolutionären“ Gruppe „Jugendverband Schneelöwe“ anzugehören. Lhakpa kam in das Gutsa Gefängnis, wurde zu 2 Jahren verurteilt und später nach Drapchi verlegt. Wegen der Folter und Schläge wurde er sehr elend. Mindestens dreimal wurde ihm medizinische Behandlung verweigert, so daß er schließlich am 13. Dezember 1990 starb.

1991

29
Jampa Gelek: 26 Jahre, aus Meldro Gongkar, Mönch von Kloster Ganden. Beteiligte sich an der Demonstration vom 5. März 1988. Er wurde am 7. März verhaftet und unentwegten Schlägen und Mißhandlungen ausgesetzt. Oft wurde er unter Schlägen vernommen und auf den Kopf getroffen, was zu Kopfschmerzen und Gehörverlust führte. Obwohl Jampa nach 5 Monaten Haft entlassen wurde, brach seine Gesundheit wegen der erlittenen Torturen zusammen und er starb 1991.

30
Pasang Tsering: 34 Jahre, aus Markham. Wurde dem Vernehmen nach von einem Polizisten in der Trosikang Markt Gegend in Lhasa am 6. Juli 1991 wegen illegaler Feier des Geburtstages S.H. des Dalai Lama brutal mit einem Gewehr zusammengeschlagen und niedergestochen. Er starb kurz nach der Einlieferung in das Volkshospital Lhasa.

31
Tsam la: 32 Jahre, aus Gyalkalam, Lhasa, wurde wegen ihrer Teilnahme an der Demonstration vom 5. März 1988 von bewaffnetem Sicherheitspersonal festgehalten, barbarisch geschlagen und erbarmungslos gefoltert, wodurch sie ernste Verletzungen davontrug. Am 10. Oktober 1989 wurde sie wegen Verletzung eines chinesischen Soldaten mit einer Eisenstange schuldig gesprochen. Im Gefängnis wurde sie über die Maßen gefoltert und dann zur Behandlung in ein Lehrhospital gebracht, wo Studenten chirurgische Eingriffe an ihr üben konnten. Sie erfuhr keine angemessene Behandlung und starb am 25. August 1989.

32
Laba Donzhu: 1989 verhaftet, erlitt eine Milzruptur und innere Verletzungen, nachdem er in der Haft gefoltert wurde, kam schließlich von der Gutsa Haftanstalt in das Volkshospital von Lhasa, wo er im November 1991 starb.

1992

33
Kunsang Choekyi: aged 24, a nun of Shungseb Nunnery. She was arrested and imprisoned in Chushul Prison on March 1, 1989. She was tortured and died one month after her release on Oct. 1992.

34
Rigzin Choeden: 26 Jahre, aus Gongkar in der Region Lhoka, war Nonne im Shugseb Kloster. Am 2. März 1989 demonstrierten etwa 16 Nonnen aus Kloster Shungseb am Barkhor, wurden aber schnell festgenommen. Rinzin wurde nach einer Woche entlassen, weil sich der Rinpoche von Shugseb für sie eingesetzt hatte In der kurzen Zeit der Inhaftierung war sie so zugerichtet worden, daß sie ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Sie kam nach Hause, aber war fortan ans Bett gefesselt und starb am 10. Oktober 1992.

35
Dawa Dondrup: 32 Jahre, aus Gyantse in der Region Shigatse, demonstrierte am 5. März 1998, wurde verhaftet und zu 2 Jahren verurteilt, 1992 wurde er entlassen, aber wegen der ununterbrochenen Peinigung war er gesundheitlich so übel dran, daß er am 2. November 1992 zuhause starb.

36
Nyima: 25 Jahre, aus Gongkar in Lhoka, eine Nonne des Klosters Shungseb in Lhasa. Auch sie gehörte zu den 16 Nonnen, die am 2. März 1989 demonstrierten, wurde festgenommen und ebenfalls nach einer Woche wieder freigelassen. Wegen gebrochener Rippen suchte sie das Volkshospital von Lhasa zur Behandlung auf. Es heißt, sie hätte wegen des Traumas der Inhaftierung und der Ausweisung aus dem Kloster einen Nervenzusammenbruch erlitten. Sie starb aus nicht genau bekannten Gründen.

37 Dondrup Gyalpo: 19 Jahre, aus Phenpo Lhundrup, Mönch des Klosters Namar. Als er Ende Juli 1993 von der Polizei gejagt wurde, weil er seinen zwei Freunden, die wegen ihrer Befürwortung der Unabhängigkeit verhaftet worden waren, zur Flucht geholfen hatte, beging er Selbstmord, indem er sich in den Kyichu Fluß warf.
  Lhadar: Ein tibetischer Mönch, der in der chinesischen Polizeihaft geschlagen und zu Tode gefoltert wurde. Er wurde am 20. August 1993 zusammen mit anderen Mönchen von dem Lithang Kloster in Kham verhaftet. Es heißt, daß er sei im August 1993 in dem Distriktgefängnis von Lithang gestorben.
1993

Tsenyi: 23 Jahre, aus Lhasa, Mitarbeiterin der Zeitung Tibet Daily. Sie floh im Februar 1990 nach Indien, aber kehrte 1993 nach Tibet zurück, um die religiösen Riten für ihren kürzlich verstorbenen Vater durchzuführen. Am 24. Mai 1993 hatte Tsenyi an einer Demonstration gegen erhöhte Besteuerung von Waren teilgenommen, die dann zu einem richtigen Unabhängigkeitsprotest wurde. Sie wurde am 17. Juni 1993 verhaftet, in das Seitru Gefängnis geworfen, wo sie geschlagen wurde, obwohl sie schwanger war. Sie wurde zwar zeitweilig entlassen, aber ständig verfolgt und belästigt. Tsenyi war psychisch völlig gebrochen, so daß sie Selbstmord beging und ein noch nicht ein Jahre altes Kind hinterließ.

1994

38
Phuntshok Yangkyi: 20 Jahre, aus Taktse, eine Nonne des Michungri Klosters, die am 3. Februar 1992 wegen Teilnahme an einer Unabhängigkeitsdemonstration verhaftet und zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Sie kam zuerst nach Gutsa, wo sie 6 Monate lang intensiven Verhören und Folterungen unterworfen wurde. Später wurde sie nach Drapchi verlegt. Sie war eine der Nonnen, die am 11. Februar 1994 patriotische Lieder im Gefängnis sangen und deshalb schwer geschlagen wurden. Sie hatte Schmerzen in der Lendengegend, aber die Gefängniswachen schenkten ihr keine Aufmerksamkeit Ihr Zustand verschlechterte sich, und nach neun schlaflosen Nächsten fiel sie ins Koma. Schließlich wurde sie auf Bestehen ihrer Mitgefangenen ins Hospital gebracht, wo sie nach 6 Tagen im Mai 1994 starb.

39
Lhadar: aged 33, from Lithang in Kham, a monk of Lithang Monastery. He was arrested on August 18,1994 with other monks from Lithang Monastery for participating in a peaceful demonstration. He was beaten and tortured while in Chinese police custody. Died in Lithang District Prison in Aug. 1994.
40 Lobsang Yonten: 65 Jahre, aus dem Dorf Narab in Gongkar, Region Lhoka. Wurde Mönch in jungen Jahren und 1959 verhaftet, wonach er 23 Jahren in Gefängnissen und Arbeitslagern litt. 1987 startete er mit 6 Kindern, die keine Möglichkeiten zur Erziehung hatten, eine Schule. Um 1993 hatte diese bereits 60 Schüler, und er wurde allgemein liebevoll Tsasur Zhang-La (Onkel Tsasur) genannt. Er wurde im Mai 1993 verhaftet, weil er versucht hatte, eine europäische Delegation, die im Mai Lhasa besuchte, zu kontaktieren. Der Sicherheitsdienst ließ ihn daraufhin verschwinden, und er wurde ständig gefoltert, was zu seinem gesundheitlichen Zusammenbruch führte. Er starb am 30. Oktober 1994.

Phuntsok Yangkyi: 20 Jahre, aus Taktse, eine Nonne des Michungri Klosters, die am 3. Februar 1992 wegen Teilnahme an einer Unabhängigkeitsdemonstration verhaftet und zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Sie kam zuerst nach Gutsa, wo sie 6 Monate lang intensiven Verhören und Folterungen unterworfen wurde. Später wurde sie nach Drapchi verlegt. Sie war eine der Nonnen, die am 11. Februar 1994 patriotische Lieder im Gefängnis sangen und deshalb schwer geschlagen wurden. Sie hatte Schmerzen in der Lendengegend, aber die Gefängniswachen schenkten ihr keine Aufmerksamkeit Ihr Zustand verschlechterte sich, und nach neun schlaflosen Nächsten fiel sie ins Koma. Schließlich wurde sie auf Bestehen ihrer Mitgefangenen ins Hospital gebracht, wo sie nach 6 Tagen im Mai 1994 starb.

1995

41
Gyaltsen Kelsang: 24 Jahre, aus Nyandren bei Lhasa, Nonne des Klosters Garu. Sie wurde am 14. Juni 1993 wegen Beteiligung an einer Unabhängigkeitsdemonstration in Lhasa verhaftet und zu zwei Jahren verurteilt. In der Gutsa Haftanstalt wurde sie schwer mißhandelt, weshalb sie über 20 Tage lang im Bett liegen mußte; sie bekam jedoch keine ärztliche Behandlung. Im November 1994 wurde sie von dem Drapchi Gefängnis in ein Spital gebracht, aber ihr Zustand verschlechterte sich weiter. Ihre untere Körperhälfte war gelähmt und ihr Sprechvermögen beeinträchtigt. Sie starb am 20. Februar 1995.

42

Sherap Ngawang: 15 Jahre, aus Drok Tashi Khang in Meldro Gongkar bei Lhasa.
Die tibetische Nonne Sherab Ngawang war erst 15 Jahre alt, als sie im Mai 1995 an den Folgen schwerer Mißhandlungen starb, die sie in chinesischer Haft erlitten hatte. Mit 12 Jahren wurde sie verhaftet und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden, nachdem sie mit vier anderen Nonnen und einem Mönch einige Minuten in der tibetischen Hauptstadt Lhasa für die Unabhängigkeit Tibets demonstriert hatte.
Sherab Ngawang ist die jüngste Gefangene, die je als direkte Folge der Mißhandlungen der Chinesen starb. Sie verschied am 17. April 1995 nach drei Jahren Haft im Trisam Gefängnis.

She participated in a demonstration in Lhasa with four other nuns of Michungri Nunnery and one monk from the Sera Monastery on February 3, 1992. She was arrested and sentenced to three years. On the night of August10, 1994, she joined in with other nuns singing freedom songs in Trisam prison. She was subsequently beaten and tortured with electric prods, tied with rope, handcuffed and put into solitary confinement for three days. She suffered severe pain and loss of memory. On February 2, 1995, she completed her term and was put into a hospital. Died on April 17, 1995.

43
Tashi Tsering: 59 Jahre, aus Yano Ngabring in Shigatse, ehemaliger Mönch des Klosters Drongtse. Wurde am Morgen des 28. Novembers 1989 verhaftet, nachdem der Verdacht aufkam, daß er Briefe zugunsten tibetischer Unabhängigkeit geschrieben und sie an verschiedenen Orten aufgegeben hatte. Er wurde zu 7 Jahren Gefängnis in Drapchi verurteilt. Im September 1994 wurde er aus gesundheitlichen Gründen entlassen. Er starb am 17. Mai 1995 infolge der in der Haft erlittenen Mißhandlungen.

44
Wangdu: 26 Jahre, aus Shey Thokmon in Shigatse, Mönch des Tashi Lhunpo Klosters, der für die Mausoleum-Stupa des 11. Panchen Lama zuständig war. Beging am 24. Juli 1995 Selbstmord, weil er den Druck, den jungen reinkarnierten und vom Dalai Lama verkündeten Panchen Lama abzulehnen, nicht mehr aushalten konnte.

45
Dawa Tsering: 28 Jahre, aus Lhasa, war an der Demonstration vom 5. März 1989 beteiligt und wurde am 8. März festgenommen. Bis Mai 1990 in Sangyip Gefängnis festgehalten. In diesem einen Jahr wurde er immer wieder schwer gefoltert. Sein Zustand wurde so kritisch, daß er nicht mehr aufrecht stehen konnte und er völlig vornüber gebeugt war. Seine Angehörigen brachten in ihn ein regionales Spital, wo noch er 5 Jahre lang lag, bis er dann am 19. August 1995 starb.

46
Kalsang Dawa: 29 Jahre, ein Maler aus Phenpo in Bezirk Lhasa, wurde 1993 verhaftet, weil er die verbotene tibetische Flagge gemalt und Unabhängigkeitsblätter angeklebt hatte. Eines Nachts stürmte ein betrunkener Aufseher in Kalsangs Gefängniszelle und schlug und foltere ihn bis zum nächsten Tag. Seitdem hatte Kalsang schwere physische und mentale Störungen. Er weinte und schrie aus Angst, alleine gelassen zu werden und klagte über heftige Kopfschmerzen. Am 14. Oktober 1995 fand man ihn von der Decke herab baumelnd tot in seiner Zelle.

47
Tsenyi: 23 Jahre, aus Lhasa, Arbeiterin bei der Zeitung Tibet Daily. Sie entkam im Februar 1990 nach Indien, kehrte dann jedoch nach Tibet zurück, um für ihren unlängst verstorbenen Vater die religiösen Riten auszuführen. 1994 war sie bei einer Demonstration gegen die Erhöhung der Besteuerung von Waren dabei, die zu einer Freiheitsbekundung wurde. Sie wurde festgenommen und nach Gutsa gebracht. Obwohl sie schwanger war, wurde sie geschlagen, aber sie legte kein Geständnis ab. Vorübergehend wurde sie entlassen, aber ständig verfolgt und belästigt. Ihr mentales Gleichgewicht war so sehr gestört, daß sie Selbstmord beging und ein nicht ein Jahr altes Kind hinterließ.

48
Sonam Tashi: 56 Jahre, aus Lhasa, Geschäftsmann. Er nahm am 25. Mai 1993 an einer Demonstration teil und wurde zwei Tage darauf verhaftet. Sonam wurde während der Vernehmung grausam geschlagen. Er wurde ein Jahr später entlassen, aber starb 1995 aufgrund der in der Haft erlittenen Peinigungen.

Dorjee Damdul: 60 Jahre, aus Lhasa, wurde 1992 verhaftet, weil er politische Flugblätter verteilt hatte. Bei der folgenden Vernehmung wurde er schwer geschlagen. Wegen gesundheitlicher Störungen wurde er vorzeitig entlassen, starb jedoch 1995 als Folge der erlittenen Folterungen.

1996

49
Phurbu Tsering: 36 Jahre, aus Drangshol in Lhasa, Arbeiter in einer Druckerei in der Nähe des Klosters Sera. Phurbu, auch Phurtse genannt, wurde wegen der Demonstration am 5. März 1989 verhaftet. Er wurde in der PSB Station in der Nähe des Jokhang in Lhasa festgehalten und mit einer Eisenstange auf den Schädel geschlagen, wodurch er eine ernste Kopfverletzung davontrug. Er wurde operiert und lag vier Monate lang in der Klinik, ehe er nach Hause kam. Eine Seite seines Körpers war völlig gelähmt und er begann unter Krämpfen zu leiden. Phurtse genas nicht mehr und starb am 7. Februar 1996.

50
Sangye Tenphel: 19 Jahre, aus dem Dorf Uma, ein Mönch des Klosters Khangmar in Damshung bei Lhasa. Sangye wurde im April 1995 verhaftet, weil er sich in seinen Liedern und in Plakaten für tibetische Unabhängigkeit ausgesprochen hatte. Er wurde vier Monate in der Gutsa Haftanstalt festgehalten und später nach Drapchi verlegt. Er starb am 6. Mai als Folge der entsetzlichen Mißhandlungen und Schläge in der Haft.

51
Phurbu: Aus Dayab in Chamdo, Mönch des Dayab Magon Klosters. Im Mai 1996 begann dort die Konfiszierung von Bildern S.H. des Dalai Lama und gleichzeitig damit die ideologische Umerziehungskampagne. Bei einer Razzia nach Dalai Lama Bildern wurde ihm befohlen, die Bilder in seinem Besitz abzuliefern. Nach fünf Tagen wiederholter Forderungen und Schläge durch das Personal des PSB?sprang er von einer Brücke. Einige Stunden später wurde seine Leiche von Mitmönchen im Fluß schwimmend gesehen.

52
Lhundrup Tendar: 66 Jahre, aus Namling, Mönch des Klosters Ganden Choekor. Im Juni 1996 beging er, durch die ständige Bedrängung mit Fragen durch die Kader eines Arbeitsteams in die Verzweiflung getrieben, Selbstmord, indem er in den Namling Fluß sprang.

53
Kelsang Thutop: 49 Jahre, aus Sangda in Kreis Toelung, Mönch des Klosters Drepung. Er war einer 10 Freiheitsaktivisten von Drepung. Im März 1989 wollte er wegen der Gefahr, verhaftet zu werden, nach Indien fliehen. Unterwegs in Dram an der Grenze zu Nepal, überschlug sich der Lastwagen, in dem er und ein Freund sich versteckten. Sein schwer verletzter Freund wurde in ein Krankenhaus gelegt, wo sie beide verhaftet wurden. Am 20. März 1989 wurde er wegen seiner politischen Tätigkeiten zu 18 Jahren Haft verurteilt. Er hatte die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ins Tibetische übersetzt und heimlich eine Broschüre mit Titel „Die wertvolle demokratische Verfassung Tibets“ hergestellt. Im Drapchi Gefängnis wurde er am Morgen des 4. Juli 1996 zu einem Verhör geholt. Er konnte kein Wort mehr herausbringen, als er in seine Zelle zurückkam und wurde am Abend ins Krankenhaus gelegt. Am nächsten Morgen, dem 5. Juli 1996 starb er. Bei der Luftbestattung wurde bemerkt, daß Kalsang Thutops Hoden brutal zerquetsche worden waren.

54
Dorje Khangtsiri: 66 Jahre, aus Tsegor Thang in Amdo. Als seine Stadt von Regierungskadern zur Fahndung nach Dalai Lama Bildern aufgesucht wurde, kam auch sein Haus an die Reihe. Wo immer sie Dalai Lama entdeckten, forderten sie Geldstrafen. Dorjee war nicht in der Lage, die hohe Strafe von 8.000 Yuan (US$750) zu zahlen und bekam zu hören, er müsse bis 1997 zahlen, sonst würde die Hälfte seines Ackerlandes konfisziert. Als Dorje zu argumentieren begann, wurde er so sehr geschlagen, daß er hospitalisiert werden mußte. 20 Tage später, im August 1996, starb er.

55
Phurbu: 34 Jahre, aus Galinghsa in Lhasa, nahm im März 1989 an einer Demonstration teil. Er schloß sich einer Gruppe Leute an, die von Toeling zum Volkshospital marschierten, als chinesische Polizeikräfte das Feuer eröffneten. Phurbu wurde dreimal getroffen. Sein linkes Bein mußte amputiert werden, und er erholte sich nicht mehr von den Schußverletzungen. Selbst nach der Entlassung verschlechterte sich seine Gesundheit stetig und er war schließlich permanent ans Bett gefesselt. Er starb am 3. September 1996

56
Jamyang Thinle: 25 Jahre, aus Tsawa Bhende in Chamdo, Mönch des Klosters von Chamdo. Am 30. Mai 1996 durchsuchten chinesische Offizielle das Zimmer eines jeden Mönches und konfiszierten alle Dalai Lama Bilder. Sie fanden dabei auch Flugblätter für die Befreiung Tibets. Er wurde deswegen zusammen mit zwei weiteren Mönchen verhaftet und in das Gefängnis von Chamdo eingeschlossen. Nach vier Monaten wurde er am 13. September aus medizinischen Gründen entlassen. Wegen der vielen Schläge und Mißhandlungen wurde sein Zustand immer kritischer und er starb am 18. September 1996, nur 5 Tage nach der Entlassung.

57
Wangdu: 24 Jahre, aus Thongmon in Shigatse, Mönch des Tashi Lhunpo Klosters. Wurde zuerst von den Kadern eines Arbeitsteams während einer Kundgebung zur Verunglimpfung des Dalai Lama und Chadrel Rinpoches verhaftet. Wangdu wollte sich der Kritik nicht anschließen und nahm sich das Leben.

1997

58
Rigzin: 61 Jahre, aus Lhabrang in Ngari. Weil er ein Photo des Dalai Lama trotz behördlichem Verbot auf seinem Altar hatte, wurde er im September 1996 verhaftet und zu 3 Jahren im Ngari Gefängnis verurteilt. Wegen exzessiver Folterung wurde er krank und ins Gefängnisspital gelegt. Nach drei Monaten war sein Zustand so ernst geworden, daß er entlassen wurde. Er starb am 12. Februar 1997 zuhause. leased because his condition had became so serious. Died on February 11/12, 1997 in his home.

59
Jamphel Thinle: 28 Jahre, Mönch des Klosters Chamdo, wurde im Frühjahr 1997 wegen Anbringung von “konterrevolutionären Plakaten” an den Klostermauern festgenommen. Nicht lange nach seiner Verhaftung fiel er wegen der erlittenen Mißhandlungen ins Koma und starb vier Stunden, nachdem er in das Volksspital Chamdo gebracht wurde. Seine engen Freunde hörten ihn murmeln, daß er während der 9 Tage und Nächte, die er geschlagen und gepeinigt wurde, keinen einzigen Tropfen Wasser oder Nahrung bekommen hätte.

60
Tenchok Tenphel: 27 Jahre, aus Shapa, Mönch des Sakya Truphai Lakhang bei Shigatse. Tenchok wurde am 1. September 1997 verhaftet, weil er in Opposition zu den Forderungen der Umerzieher einen Aufsatz zum Ruhme des Dalai Lama geschrieben hatte. Er kam in das Sakya Kreisgefängnis, wo er intensiv vernommen, bedroht und gefoltert wurde, aber er weigerte sich immer noch, den Dalai Lama zu beschimpfen. Nach 15 Tagen beging er Selbstmord, indem er sich an seinem Gürtel in seiner Zelle erhängte. Die offizielle Version war: “Tenchok beging Selbstmord wegen eines Finanzbetruges in seiner Zeit als Verwalter des Klosters.”

61
Jampa Choeden: 21 Jahre, aus Chamdo Tawa Teng, Mönch. Im Sommer 1997 wurde er wegen Protestierens von den Sicherheitsbeamten festgenommen, vernommen und schrecklich geschlagen. Er wurde nach Hause geschickt, aber beging bald darauf Selbstmord, als er hörte, daß die Chinesen ihn bald wieder holen würden.

62
Pasang Dawa: 21 Jahre, Mönch des Klosters Dechen Sangnak in Thaktse bei Lhasa. Er wurde nach einer Demonstration am Barkhor am 8. Dezember 1994 verhaftet und zu 5 Jahren im Drapchi Gefängnis verurteilt. Bald darauf wurde er durch die Folterung sehr schwach und gebrechlich. Täglich wurde er zur Ambulanz geschickt, aber sein Zustand verschlimmerte sich und er starb am 17. Dezember 1997 in dem Hospital für Öffentliche Wohlfahrt.

1998

63
Ngawang Dekyi: 25 Jahre, aus Damshung, Nonne des Klosters Poto in Phenpo Lhundrup. Sie wurde 1995 nach Teilnahme an einer Demonstration in Lhasa festgenommen und zu 6 Jahren in Drapchi verurteilt. Am 5. Januar 1998 kam sie als Resultat 60 Einige der seit 1987 zu Tode gepeinigten tibetischen Gewissensgefangenen der brutalen Folterung todkrank ins Militärkrankenhaus von Lhasa. Erst nach ihrem Tod am 21. Januar 1998 wurden ihre Eltern informiert, daß sie krank im Hospital gelegen hatte.

64
Yeshe Samten: 22 Jahre, aus Tsangtok in Kreis Taktse Dechen, Mönch von Kloster Ganden. Er wurde am 6. Mai 1996 zusammen mit rund 90 weiteren Mönchen von Ganden festgenommen. Sie protestierten gegen die Entfernung aller Bilder des Dalai Lama aus dem Kloster. Er wurde zu zwei Jahren Inhaftierung in dem Trisam Gefängnis in Kreis Toelung verurteilt. Nach Ende der Haftfrist wurde er am 6. Mai 1998 entlassen. Wegen der durch die Mißhandlungen erlittenen Verletzungen mußte er sogleich ins Hospital gelegt werden, wo er nach 6 Tagen, am 12. Mai 1998, starb.

65

Lobsang Choephel, 25 Jahre, Mönch aus dem Khangmar Kloster im Kreis Damshung, geboren in Dambu Shang, starb am 4. Mai 1998 während der Gefängnisproteste in Drapchi.

On 15 April 1995 he was arrested for taking part in a pro-independence demonstration in the Lhasa Barkhor area. He was sentenced to five years imprisonment and sent to Drapchi Prison. On 4 May the prisoners staged a protest against the raising of the Chinese flag in Drapchi. The protest was dealt with ruthlessly by PAP officers, nearly all the prisoners being beaten for hours on end. That afternoon, in protest against the harsh treatment of the prisoners and the continued colonization of Tibet by the Chinese, Lobsang Choephel committed suicide by hanging himself. He was twenty-eight years old.

66
Kundrol Yonten, 28 Jahre, eine Nonne vom Jiwa Kloster, geboren in Tseltop Kreis Nyemo Pelshang. 1994 wegen Demonstrierens verhaftet. Ebenfalls nach den Drapchi- Protesten am 6. Juni 1998 gestorben. Als Todesursache wurde Erstickung angegeben.

In December 1994 she was arrested for participating in a pro-independence demonstration in the Lhasa Barkhor area. She was sentenced to five years imprisonment and then sent to Drapchi. As punishment for taking part in the May 1998 protests, from 3 June onwards all the female prisoners were forced to stand facing the sun all day. If they moved at all, they would be beaten by PAP officers. Some of the prisoners were also from time to time taken away for interrogation, and beaten with electric prods, which made the prisoners even weaker. Kundrol Yonten was one of five nuns who died on 7 June. She was twenty-eight years old. The bodies of the five nuns who died were quickly cremated by the prison authorities, and it is still unclear as to how they died. The Chinese claim that they committed suicide.

67
Drugkyi Pema, auch bekannt als Dekyi Yangzom, wurde in Pelshang in Nymo District geboren, and war eine Nonne vom Nyemo Rangjung Choeten Kloster. 1994 wurde sie verhaftet, weil sie in Lhasa demonstriert hatte. Sie starb ebenfalls am 7. Juni 1998.
On 15 February 1995 she, along with other nuns from her nunnery, participated in a pro-independence demonstration in the Lhasa Barkhor area. They were arrested and taken to Gutsa Detention Center. She was later sentenced to four years imprisonment and sent to Drapchi Prison. Drugkyi Pema was one of the five nuns who died on 7 June. She was twenty-one years old.

68
Tsultrim Zangmo, lay name Choekyi, was born in Phenpo Lhundrup and was a nun at the Shawa Bumpa nunnery in Phenpo Lhundrup. On 14 June 1994 she participated in a peaceful demonstration in Lhasa for which she was arrested and taken to Gutsa Detention Center. She was then sentenced to five years imprisonment and sent to Drapchi. In June 1998, after being made to stand in the sun for four days and being beaten several times she was very weak. She and Drugkyi Pema were seen on the morning of 7 June by another inmate who said 'They were not able to walk properly, they needed the wall for support.' She died later that day at the age of twenty-eight.

69
Lobsang Wangmo, 25 Jahre (31?), aus Phenpo Lhundrup, Nonne in dem Kloster Dokdhe Nyenga (Negodong) außerhalb Lhasas. 1994 wurde sie verhaftet und zur Gutsa Haftanstalt gebracht. Sie wurde zu 5 Jahren Haft verurteilt und zum Drapchi Gefängnis gebracht, starb im Juni 1998 als Folge der Mißhandlungen nach den zwei Protesten in Drapchi.

70
Tashi Lhamo, Tashi war wegen Demonstrierens zu 6 Jahren in Drapchi verurteilt worden. Sie wurde nach dem Gefängnisprotest vom Mai 1998 so fürchterlich geschlagen, daß sie am 7. Juni 1998 im Militärhospital starb, während ihre Haftstrafe beinahe zu Ende gewesen wäre. Die Behörden erklärten, sie hätte sich selbst erstickt, indem sie sich Schals in den Mund stopfte.

71

Ngawang Tenkyong, Ein 28-jähriger Mönch aus dem Kloster Ganden, starb am 5. Mai 1998, nachdem er auf die Mai-Proteste in Drapchi hin schwer geschlagen wurde. Er hatte eine 10-Jahres-Strafe wegen Beteiligung an einer Unabhängigkeitsdemonstration im Mai 1996 abzubüßen.

He was ordained as Lobsang Wangchuk. he was beaten mercilessly on 5 May. He was taken to hospital the following day, but just as the car he was in entered the hospital grounds he died. He was twenty-eight years old.

72

Khedrup, 26 Jahre alt, geboren in Meldro Gungkar und Mönch aus dem Kloster Ganden. Er starb im Mai 1998 wegen der Mißhandlungen nach den Gefängnisprotesten. Seine Eltern wurden gerufen und mußten ein Dokument unterschreiben, daß er Selbstmord begangen hätte, obwohl sie niemals seine Leiche zu Gesicht bekamen.

He was sentenced to five years imprisonment and sent to Drapchi Prison. After the 4 May protest he was put in solitary confinement and beaten by PAP officers. They tied him up with his hands tied behind his back and beat him with a metal stick, as a result of which both his shoulder blades were broken. He received no medical treatment for any of his injuries, and died, aged twenty-six, on or around 20 May 1998.

  Choekyi Wangmo: 21 Jahre, aus Phenpo Lhundrup, Nonne des Sharbumba Klosters. Sie demonstrierte zusammen mit Ngawang Choekyi und anderen Nonnen im Juni 1994 am Barkhor. Sie wurde zu 5 Jahren im Drapchi Gefängnis verurteilt. Während der Drapchi Proteste im Mai wurde sie so schwer mißhandelt, daß sie starb. Die Behörden sagten, sie hätte sich erhängt.
  Ngawang Choekyi: 26 Jahre, aus Phenpo Lhundrup, Nonne des Sharbumba Klosters. Sie führte im Juni 1994 zusammen mit vier anderen Nonnen eine friedliche Demonstration am Barkhor. Sie wurde unverzüglich festgenommen und zu 5 Jahren in Drapchi verurteilt. Am 1. und 4. Mai 1998 gab es einen großen Protest innerhalb Drapchis. Sie wurde schwer gefoltert, weil sie mitgemacht hatte, und starb im Juni. Ihren Eltern wurde erklärt, sie hätte durch Erhängen Selbstmord begangen.
  Ngawang Tenzin: Mönch, starb am 7. Juni 1998, nachdem er bei den Protesten im Drapchi Gefängnis mitgemacht hatte und daraufhin zu Tode gefoltert wurde. Er wurde in Phenpo Lhundrup geboren und wurde Mönch in dem Kloster Phenpo Taklung, nördlich von Lhasa. Im Februar 1995 war er bei einer Demonstration von der PAP verhaftet worden.
  Lobsang Wangchuk: 24 Jahre, ein Mönch von Kloster Ganden, der im Anschluß an die Gefängnisproteste von Drapchi am 6. Mai 1998 starb. Die Gefängnisleitung informierte seinen Vater, daß er Selbstmord begangen hätte.

1999

73
Tashi Tsering 39 Jahre, starb im Oktober 1999. Er wurde während der Nationalen Minderheiten- Spiele am 26. August 1999 in Lhasa festgenommen. Es war ihm gelungen, von einem Masten auf dem Platz vor dem Potala eine chinesische Flagge herunterzureißen, die er durch eine tibetische Flagge ersetzen wollte. Er hatte Dynamit und leicht entzündliches Material um seinen Körper gebunden. Sein Versuch, das Dynamit zu zünden, mißlang, weil es gerade heftig regnete. Die Sicherheitspolizei schritt sofort ein, noch ehe er die tibetische Flagge aufziehen oder den Sprengstoff zum Explodieren bringen konnte, und er wurde auf der Stelle schwer geschlagen. Während er verhaftet wurde, rief er „Free Tibet“ Parolen. Er wurde schwer zugerichtet und ein Arm wurde ihm ausgekugelt. Daher brachte ihn die Polizei statt ins Gefängnis in das Polizeispital bei dem Kloster Sera. Nach einem Monat starb er in demselben Krankenhaus. Seine Frau und weitere Personen wurden ebenfalls auf Verdacht festgenommen. Als ihr Haus durchsucht wurde, kam eine tibetische Flagge zum Vorschein. Der aus dem Distrikt Lhoka stammende Tashi Tsering wohnte in Lhasa, wo er als Zimmermann arbeitete. Er wird von seiner Frau Lhadon und zwei Kindern, von denen eines gelähmt ist, überlebt. Tashi Tsering war früher von den Chinesen als einer der 10 besten Jugendlichen ausgewählt worden, weshalb er finanzielle Beihilfe zum Aufbau einer Schule in seiner Gegend erhielt.

74
Ven. Lobsang Tsondue, 88 Jahre, alias Hor Lagen, wurde 1911 in Janag Nagchu geboren. Im Alter von 7 Jahren wurde er Mönch in Kloster Shar-Rong. Später studierte er in dem Kloster Drepung buddhistische Philosophie. 1960 wollte er dem Dalai Lama ins Exil folgen, aber der Fluchtversuch mißlang. Er wurde festgenommen und vorübergehend eingesperrt. Danach kämpfte er hart um Gerechtigkeit für das tibetische Volk. Wegen seiner Unabhängigkeits- Aktivitäten wurde er viermal inhaftiert, insgesamt verbrachte er 22 Jahre hinter Gittern. 1965 wurde er während der Kampagne „Patriotischer Ratschlag“ aufgefordert, den Dalai Lama, sowie den Panchen Lama anzuprangern. Statt dessen stellte er Photos des Dalai Lama und seiner zwei Lehrer auf dem Dach seines Hauses auf und rezitierte die ganze Nacht lang Gebete. Für diese Tat wurde er verhaftet und 5 Jahre im Tiyitue Gefängnis eingesperrt. Als den Gefangenen befohlen wurde, Insekten zu töten, weigerte er sich. Eine Ratte wurde ihm um den Hals gehängt, aber er tat dem Tier nichts an, noch tötete er es. Man forderte ihn auf, den Dalai Lama und seine zwei Lehrer zu beschimpfen, aber er weigerte sich hartnäckig. Dafür wurde sein Urteil um 10 auf 15 Jahre verlängert. 1980 kam er nach Vollendung der Haftstrafe frei. Er kehrte ins Drepung Kloster zurück. In der ersten Septemberwoche 1987, als die jüngere Generation für die Unabhängigkeit zu demonstrieren begann, unterstützte er ihre Aktivitäten von ganzem Herzen. So wurde er 1988 wieder für 9 Monate hinter Gitter gesetzt. 1989 wurde er zu 6 Jahren in Drapchi verurteilt. Als die chinesischen Beamten ihn verhörten, verkündete er, daß Tibet ein souveränes Land unter der Führung Seiner Heiligkeit, des Dalai Lama, ist.

Am 15. Dezember 1990 starb ein junger politischer Gefangener namens Lhakpa Tsering im Gefängnis. Der ehrwürdige Lobsang Tsondue huldigte dem Toten und protestierte gegen die schlechten Bedingungen in den verschiedenen Gefängnissen in Tibet. Als Vergeltung wurde er in Einzelhaft gesteckt, wo er unsägliche Qualen erlitt. 1996 wurde er nach Ablauf seiner Strafzeit entlassen und in sein Kloster zurückgeschickt. Er war nun 85 Jahre alt, aber nicht glücklich in dem Kloster, weil er nicht die selben politischen Rechte wie die anderen Mönche genoß. Er hatte auch niemanden, der sich richtig um ihn kümmerte und hing von den Almosen anderer ab. Seine Gesundheit war ruiniert, und er starb im Januar 1999 im Alter von 88 Jahren im Drepung Kloster. Das Klosterkomitee veranstaltete ein Bestattungsritual auf dem Drikhung Hügel. Viele lokale Tibeter kamen, um ihm die letzte Ehre zu erweisen, für seine Seele zu beten und „Khatags“ (weiße Schals) auf seinem Körper niederzulegen.

75
Phuntsok 60 Jahre, ehemaliger politischer Gefangener, der am 2. September 1999 in Lhasa starb. Er wurde 1939 in Lhasa geboren. In jungen Jahren wurde er Mönch im Kloster Jhang Talung, aber blieb nicht lange dort. Er arbeitete dann als Kraftfahrzeugmechaniker und wohnte in der Gemeinde Tsomaling. Er war zweimal verheiratet. 1993 kam er mit seiner zweiten Frau zu einer Kalachakra Initiation auf Pilgerfahrt nach Indien. Als er nach Lhasa zurückkehrte, nahm er viele Bücher über Tibet, über Menschenrechte und die zukünftige Politik Tibets, sowie Audio- und Videokassetten mit sich. Diese verteilte er an Tibeter in seiner Gegend.

1994 schrieb Phuntsok zusammen mit zwei Mönchen und drei Nonnen Briefe über das Leiden und die wahre Lage des tibetischen Volkes und seinen Kampf gegen die Chinesen, die an die tibetische Exilregierung geschickt wurden. Während der Feier des „Tages der Autonomen Region Tibet“ 1995 durchsuchte die Polizei sein Haus und nahm ihn auf Verdacht fest. Belastendes Material wurde bei ihm gefunden. Zwei Monate wurde er in Sangyip festgehalten und später zu 2 Jahren in Drapchi verurteilt. Während der Vernehmung in der Untersuchungshaft wurde er schwer geschlagen und gefoltert, damit er die gewünschte Informationen geben soll. Seine Rippen und einige Wirbel wurden gebrochen und er konnte seinen Körper nicht mehr fühlen. Sein Zustand wurde immer schlimmer, aber er bekam im Gefängnis keine medizinische Behandlung. Schließlich wurde er aus gesundheitlichen Gründen entlassen. Seine Familie mußte nun für die Ausgaben der Behandlung aufkommen, wodurch sie in große Schulden geriet. Schließlich starb er in äußerst ärmlichen Verhältnissen im September 1999.

76
Tenpa Phulchung 63 Jahre, ein großer Gelehrter und Patriot, der sein Leben dafür opferte, um Gerechtigkeit für das tibetische Volk gegen die chinesische Herrschaft zu kämpfen. In seiner Jugend lernte er verschiedene Künste. 1959 schloß der sich der Bewegung zum Schutz des „Tibetischen Dharma“ an und betätigte sich politisch. Er wurde am Norbu Lingka verhaftet und in das Jang Tsala Karpo Arbeitslager verfrachtet. Nach vier Jahren Zwangsarbeit wurde er 1963 entlassen. Er arbeitete weiterhin im geheimen für das Wohl des tibetischen Volkes und riskierte oftmals sein eigenes Leben. Er schrieb ein Buch, in dem er den chinesischen Anspruch, „eine Million unterprivilegierter Tibeter befreit zu haben“, widerlegte und die Schwierigkeiten des tibetischen Volkes unter chinesischer Herrschaft schilderte. Er sandte im Namen des „Kampf-Komitees für Gerechtigkeit in den drei Provinzen Tibets“ eine Petition an die UNO, in welcher er über die kritischen Lage des tibetischen Volkes und seinen Kampf um Befreiung von der chinesischen Herrschaft schreibt.

Im September 1987 verteilte er Unabhängigkeitsschriften an die Leute. Als seine Bewegung wuchs, wurde er am 16. Dezember 1987 erneut verhaftet. Sein Haus wurde von der Polizei gestürmt, und es fanden sich Plakate, die in großen Buchstaben Freiheit für Tibet forderten. Er kam in das Sangyip Gefängnis in Lhasa. In der Haft schrieb er dann 1989 ein Gedicht mit dem Titel „Das Lied der Wahrheit an der Schwelle zum 21. Jahrhundert“, das von einer großen friedlichen Unabhängigkeitsdemonstration handelte. Dafür wurde seine Strafe um 7 Jahre verlängert. Am 29. April 1991 wurde er, sowie die vier Mönche Tenpa Wangdak, Gyadar, Penpa und Lobsang Tenzin nach dem Pawo Tramo Lager in Distrikt Kongpo verlegt. Dort mußten sie Zwangsarbeit leisten, was ihre „Besserung“ bewirken sollte. Nach Ableistung der Strafe wurde er am 17. Dezember 1994 entlassen. Er starb vier Jahre später am 29. November 1998 als Folge der schweren im Gefängnis erlittenen Mißhandlungen.

77
Sonam Wangdu 44 Jahre, aus Lhasa, arbeitete als Zimmermann in einer Baufirma in Lhasa. Am 5. März 1988 nahm er an einer friedlichen Demonstration mit Tausenden von Tibetern teil. Die Demonstration artete zu einem Krawall aus, als Tibeter mit Steinen auf chinesische Soldaten warfen, die ihrerseits das Feuer auf die Demonstranten eröffneten. Ein Polizist wurde von einem Gebäudedach herunter gestoßen und starb auf der Stelle. Viele Tibeter erlitten Verletzungen und einige kamen auch um.

Sonam Wangdu wurde verhaftet und ins Gutsa Gefängnis gebracht. Dort wurde er mit elektrischen Viehstöcken traktiert und bis zur Bewußtlosigkeit mit Eisenstangen geschlagen, damit er Informationen über den Vorfall mit dem chinesischen Polizisten liefern und gestehen soll, daß er für Tod des Polizisten verantwortlich ist. Im Dezember 1988 wurde er vor das Volksgericht in Lhasa gestellt. Gesetzlicher Beistand wurde ihm verweigert. Sogar während der Gerichtsverhandlung wurde er geschlagen, damit er sich zu seiner Tat vor den Chinesen bekenne. Die Anklage lautete auf Aufhetzung zur Demonstration und Tötung des Polizisten Honreren. Er wurde zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Im März 1989 kam er nach Drapchi, wo er extremer Folterung ausgesetzt und viele Tage lang ohne Nahrung und Wasser in eine dunkle Zelle gesperrt wurde. Er mußte mit den anderen Gefangenen zwangsarbeiten, obwohl er gesundheitlich sehr schlecht dran war und er einen Stock zum Gehen brauchte. Die Wachen schalten ihn, er würde den Stock nur benützen, um sich vor der Arbeit zu drücken. Früher war er ein wohlgestalteter und starker Mann gewesen, aber nun war er so schwach und gebrechlich, daß er einen Stock benötigte.

Sonam Wangdu wurde 1993 wegen seines kritischen Zustandes aus der Haft entlassen. Seine einzige Beschäftigung nun bestand darin, den Kindern auf dem Markt Papierdrachen zu verkaufen und Lampen zu flicken. Weil er dem tibetischen Volk seine legitimen Rechte verschaffen wollte, machte er 11 Jahre lang unsägliche Pein durch. Allmählich sammelte sich Wasser in seinem Körper an, er wurde von der Hüfte abwärts gelähmt und hatte keine Kontrolle mehr über seine Blase. Die durch die Mißhandlungen hervorgerufenen schweren Verletzungen führten schließlich zu seinem Tod am 8. März 1999. Er wird von seiner Frau und drei Kindern überlebt, von denen zwei im Exil leben.
  Ngawang Jinpa: 31 Jahre, alias Lobsang Dawa, aus dem Kloster Gaden, wurde am 6. Mai 1996 wegen eines Protestes in seinem Kloster festgenommen. Danach wurde er 8 Monate lang in Gutsa festgehalten, wo er schwer geschlagen wurde. Legshe Drugdra, ein Mönch aus Phenpo Lhundrup, der die Gefängniszelle mit Ngawang Jinpa teilte, erzählte: „Bereits als er in Drapchi ankam, war Ngawang in sehr schwachem Zustand. Trotzdem wurde er weiterhin gefoltert und zur Arbeit gezwungen. Im März 1999 wurde er so krank, daß sie ihn schließlich in das Militärhospital neben dem Sera Kloster brachten, wo ein Gehirnschaden festgestellt wurde. Die Ärzte extrahierten Rückenmarksflüssigkeit, eine schmerzhafte Prozedur zur Behandlung von erhöhtem intrakranialem Druck, der eine Folge von wiederholten Schlägen auf den Kopf sein kann. Ngawangs Zustand war so hoffnungslos, daß er am 14. März aus medizinischen Gründen entlassen wurde. Er starb kurz darauf am 20. April 1999 Jahren in seinem Heimatort.
  Norbu: 21 Jahre, Mönch aus Kloster Nalanda in Phenpo; wurde im Februar 1995 von einem „Arbeitsteam“ festgenommen, als die Mönche sich gegen die patriotische Umerziehung wehrten. In der Gutsa Haftanstalt warfen ihm die Vernehmungsbeamten vor, er würde politische Dokumente verstecken, weshalb sie ihn grausam folterten. Er wurde im Februar 1996 aus medizinischen Gründen entlassen, während ihm in der Haft jegliche ärztliche Hilfe versagt wurde. Einige Zeit lang wurde er daraufhin in dem Volkshospital der TAR behandelt. Die Kosten wurden jedoch eine zu große Belastung für die Familie und sein Zustand zeigte keine Besserung. Norbu starb im März 1999

Legshe Tsoglam: 21 Jahre, aus dem Kloster Phenpo Nalanda; wurde im April 1999 in die Gutsa Haftanstalt gebracht, weil er sich weigerte, der patriotischen Umerziehungs-Kampagne in dem Kloster Nalanda Folge zu leisten. Einer nun im Exil befindlichen Quelle zufolge wurde Legshe Tsoglam bei der Verhaftung schwer geschlagen, so daß er „schwach und hinfällig“ wurde. Er starb am 12. April 1999, nur wenige Tage nach der Entlassung.

2000

78
Sonam Rinchen, 27 Jahre, geboren in Gama Dhashar, ein Dorf im Meldro Gungkar Distrikt nähe Lhasa, tibetischer Bauer, der 1992 verhaftet und zu 15 Jahren verurteilt wurde, weil er eine tibetische Nationalflagge entrollt und Unabhängigkeitsparolen gerufen hatte, starb im Januar 2000 im Drapchi Gefängnis. Die genauen Umstände seines Todes sind nicht bekannt, obwohl Berichte aus Tibet andeuten, daß er besonders drastischer Behandlung ausgesetzt war, weil er von den Behörden als einer der Anführer eines friedlichen Protestes, der im Juni 1992 in einem Dorf östlich von Lhasa stattfand, angesehen wurde.

He became involved in pro-independence activities following the demonstration in Lhasa on 27 September 1987. For a while he distributed and pasted up pro-independence posters in his village. On 12 June 1992 Sonam Rinchen, along with four other people, demonstrated against the Chinese work team when they came to 're-educate' the villagers. They were arrested and taken to Gutsa Detention Center. In October 1992 Sonam Rinchen was sentenced to fifteen years imprisonment and sent to Drapchi Prison.

79
Sholpa Dawa, 60 Jahre, "Shol" Dawa, ein Schneider aus Lhasa und einer der bekanntesten und geachtetsten politischen Aktivisten Tibets, starb, während er seine dritte, 9-jährige Freiheitsstrafe in Drapchi, dem Gefängnis No. 1 der Autonomen Region Tibet ableistete. Die Umstände seines Todes am 19. November 2000 sind nicht bekannt, obwohl er an einem Nierenleiden gelitten hatte. Er befand sich in schlechter gesundheitlicher Verfassung und war in den letzten Jahren mehrere Male mißhandelt und geschlagen worden. Er wurde erstmals 1981 ins Gefängnis geworfen und zu 2 Jahren verurteilt, weil er 260 Kopien einer Druckschrift über tibetische Geschichte mit dem Titel „20 Jahre einer tragischen Erfahrung“ herstellte, die der bekannte Gelehrte Geshe Lobsang Wangchuk, der 1987 im Gefängnis starb, auf seine Bitte geschrieben hatte. 1985 wurde Dawa wieder festgenommen und später zu 4 Jahren verurteilt, weil er „eigenhändig 10 Exemplare eines Rundbriefes geschrieben hatte, in dem er die sich verschlechternden Lebensbedingungen der Tibeter anprangerte“. Sechs Jahre nach seinem zweiten Hafturteil wurde er 1995 zum dritten Mal verhaftet.

Shol Dawa und ein anderer Tibeter namens Topgyal wurden in Lhasa festgehalten und angeklagt, sie hätten eine Liste von tibetischen politischen Gefangenen zusammengestellt, die sie nach Indien zu senden beabsichtigten. Dies war seine dritte und längste Gefängnisstrafe, die im August 2004 zu Ende gegangen wäre. Ehemalige politische Gefangene, die um seine häufigen Besuche in den Gefängnissen wußten, wenn er nicht selbst einsaß, erinnern sich voller Zuneigung an Shol Dawa. Ein junger ehemaliger politischer Gefangener, der nun im Exil lebt, wußte zu berichten: „Manche Gefangene kannten nicht einmal die Person, die ihnen die Speisen brachte. Leute wie Dawa setzten sich zu uns, redeten ein paar Worte mit uns, gaben uns Milchpulver, Butter, Nudeln usw. Aus diesen Besuchen gewannen wir den Eindruck, daß unsere politischen Aktionen und unser Aufbegehren der breiten Gesellschaft etwas bedeuteten; es waren nicht bloß individuelle Meinungsäußerungen, von denen keiner Notiz nahm.“ Shol Dawas Familie stand wegen seiner politischen Aktivitäten unter ständiger Überwachung. Sein Sohn Samdrub, der vor zwei Jahren in Tibet starb, wurde mehrere Male vorübergehend festgesetzt und geschlagen. Ein anderer seiner Söhne verlor seinen Job, seine Tochter wurde auf seine zweite Verhaftung hin von der Schule gewiesen, und die Sicherheitspolizei durchsuchte die Wohnung seiner Familie mehrere Male. Dawas Frau Lhagpa Dolma starb 1987 während der zweiten Gefangenschaft ihres Mannes. Es heißt, daß Shol Dawa bei sehr schlechter Gesundheit war, als er nach der zweiten Haftperiode entlassen wurde.. Nach seiner dritten Verhaftung 1995 wurde er in Drapchi mehrere Male besonders heftigen Schlägen ausgesetzt, was wohl das Ergebnis seines fortgesetzten Mangels politischer Kompromißbereitschaft war. Die Chinesen behalten sich die brutalste Behandlung für jene Gefangenen vor, die sich nicht „reformieren“ lassen, und Erzählungen von Dawas Freunden deuten an, daß er niemals von seiner politischen Einstellung abrückte.

2001

80
Ngawang Lochoe, lay name Dondup Dolma, was born at Nyel in Toelung and was a nun at Samdrup Dolma Lhakang Nunnery in Nyethang.
In May 1992 she, along with five other nuns, participated in a pro-independence demonstration in the Lhasa Barkhor area. She was arrested and taken to Gutsa Detention Center, where she was detained for four months. She was then sentenced to five years imprisonment and sent to Drapchi Prison. After a tape-recording incident in June 1993, her sentence was extended by five years to a total of ten years.
In February 2001 she died, aged twenty-six, in the police hospital.
81

Mr. Namgyal Tashi died on 20th September 2001, at his house in Lhasa.
He was arrested for the first time during the 1959 Uprising.
He was made to work in Norbulingka, Ngachen and North Tsala Karpo Laogais (reform through labour camps) where he suffered severe beatings and torture. In the 1980's, he and the other members of his family worked in the construction industry.


In 1991, Namgyal Tashi was sentenced to 7 years imprisonment in Drapchi prison following an incident at Samye Monastery where a Tibetan National Flag was hoisted. Just after his arrest, his wife Mrs. Jampa Choezom died of heart attack at the age of 52. His eldest son was killed at 12, when he was delivering food for his father who was working on a construction site at Chakpori Labour camp. His daughter Ngawang Sangdrol is the longest serving female political prisoner with 23 years sentence.

2002

82

Venerable Yulo Tulku Dawa Tsering was born in 1930 in Tagtse County in Lhasa prefecture of the Tibetan Autonomous Region. He was recognized as the reincarnation of Choney Yulo Rinpoche at a very young age and then was taken to Gaden Shartse Monastery. In 1950, he was awarded the prestigious degree of "Geshe" (Doctor of Divinity). Later, he studied tantric Buddhism at Gyuto Tantric School. In 1959, Tulku Dawa Tsering was arrested for participation in the Lhasa Uprising and sentenced to life imprisonment. He was subsequently released after 20 years in 1979, under the "Liberalization Policy". He spent his twenty years imprisonment in the 5th Unit Labor camp of Drapchi Prison. He was made to work in the construction site along with the other political prisoners. After his release, Tulku Dawa Tsering taught Buddhist Philosophy at Lhasa University until 1982. In that same year, he was appointed as a member of the Political Consultative Committee and member of the Lhasa Buddhist Association. On 26 December 1987, he was arrested along with his friend Venerable Thupten Tsering, a monk from Sera monetary, for allowing two visitors to take video recordings. The two foreigners, an exiled Tibetan monk and an Italian tourist, Dr. Stefano Dallari, were doing a video interview in which Tulku Dawa Tsering commented on the prevailing human rights abuses and poverty in Tibet.

According to a March 1988 Radio Lhasa broadcast, "on the afternoon of July 26, 1987, two monks, Yulo Dawa Tsering and Thupten Tsering, spread reactionary views, such as Tibetan Independence, to foreign reactionary elements who came to Tibet as tourists. The two monks also viciously vilified the policies adopted by the Chinese Communist Party and the People's government." Both the monks were charged under Article 102(2) of China's Criminal Law for spreading "counter-revolutionary propaganda". After their arrest on 26 December 1987, they were first detained in Seitru Detention Center for a year, seven months of which were spent in solitary confinement with regular nightly interrogations. On 19 January 1989, the Lhasa Intermediate People's Court sentenced Yulo Dawa Tsering to 10 years and Venerable Thupten Tsering to 6 years and they were subsequently incarcerated in Drapchi Prison. During a November 1990 visit to Tibet, diplomats from four Scandinavian courtesies met Tulku Dawa Tsering in Drapchi, and they reported that he was in fairly good condition. Yulo Dawa Tsering was then released conditionally three weeks before a UN team arrived in November 1994. He told them that there was a ban on religious activity in prison, and also a ban on readmission to monasteries for monks and nuns. Both practices were later mentioned in the UN report following the visit. Even though he was released, he was under regular surveillance by the Chinese Army. He also suffered from both mental and physical illness because of the long period of imprisonment and inhumane treatment. He died on 16 January 2002 at 2.55 p.m. at his home in Lhasa. We deeply mourn the death of this ardent political prisoner, Venerable Yulo Tulku Dawa Tsering. [ more here ]

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Thupten Namdol was born in Dagpo Township, Gyatsa County, Lhoka Prefecture, Tibetan Autonomous Region. He joined Dagpo Shedupling Monastery and became a monk. During the 1959 Uprising, he liaised between Dagpo Shedupling Monastery and the Voluntary Freedom Fighters for his country.

He was arrested in 1960 on charges of counter-revolutionary and advocacy of Tibetan independence. He was sentenced to a 20-year imprisonment and incarcerated in the Drapchi Prison in Lhasa. In 1964, he was transferred to the Powo Tramo Prison located approximately 500 km to the east of Lhasa City. In 1980, he was released from this prison, after the completion of his prison term. He once again worked for the Tibetan freedom movement. In the same year, he came to India to meet his relatives and friends. He then returned to Tibet and sent abroad some of the independence articles written by his friend, Tenpa Phulchung through a tourist.

He along with Choezed Metok, printed and pasted hundreds of posters expressing their gratitude and sending greetings to all the demonstrators who participated in the peaceful independence demonstration held in Lhasa on September 27, and October 1, 1987.

He was arrested on December 16, 1987, on charges of possessing posters advocating Tibetan independence. He was incarcerated at the Tibetan Autonomous Region's Sangyip Prison.

He was in poor health and had been subjected to beatings on several occasions. The guards did not permit him to consult the prison doctor. On 6 November 1994, he was conditionally released under amnesty. He suffered from both mental and physical illness because of the long period of imprisonment and inhuman treatment. He died on 17 May 2002 at his home in Lhasa, after a prolonged illness.

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Lobsang Dhargyal was born in Chuwa community, Golog, in Macheng district in 1967. Until he reached the age of 22, he stayed at home herding animals. At 22, he received admission in Ragya Monastery. During his stay in the monastery from 1987 to 1989, he heard of the massive protest rallies that were staged in Lhasa. Three of his friends and he made a large number of posters and pasted them in Golog to inspire others to launch movements for Tibetan independence. It was decided that on 15 November 1992 Shingsang Rinpoche would
be enthroned at the local monastery. Accordingly, in the evening of thel4th, Lobsang and his friends drew many Tibetan National Flags and
Tibetan independence poster. They pasted them on the walls and distributed them to the public. A large number of people had gathered at the enthronement ceremony.

In the evening of the 15th the Chinese police came to the monastery and interrogated all the monks. On being coerced and paid money one of the monks revealed that Lobsang was the one who spearheaded the poster-pasting campaign. Thus, on November 25, Lobsang was arrested by the Chinese police. His room in the monastery was searched and the Chinese found Tibetan independence posters and a wooden block for the printing of the posters. The intermediate court of Golog sentenced Lobsang to a two and a half years in prison. The news of Lobsang's patriotic deeds reached the Tibetan Youth Congress. At its 9th general meeting in August 1995, Lobsang Dhargyal and his comrades-in-arms, Losang Palden, and Yeshe Gyaltsen were given the bravery awards in absentia. Their sacrifice for Tibet and their brethren is an inspiration for all of us. Lobsang was released on May 25, 1995 after the conclusion of his term. Any person who has served a sentence in a prison is expelled from his monastery. Therefore, Lobsang was enduring many problems of being expelled from his monastery, not having a work to earn his livelihood etc. But, he continued to involve himself in political activities for his country and countrymen.

In April 1997 he escorted Shingsa Rinpoche to into exile to study. In 2001 Lobsang returned to Golog to meet his ageing mother. But before reaching Shigatse he was arrested by the Chinese police and subsequently handed over to the Administrator of Golog. He was sentenced to a 16-year term and sent to a prison in Siling. There he was forced to do hard manual labour at an electricity plant.
Lobsang was subjected to many beatings in prison as a result of which his brain was damaged. Lobsang succumbed to his brain injuries on November 19, 2002. The sad news of his demise was read over the radio. We ask everyone to mourn his death and to pray so that his soul may rest in peace.

2003

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Lobsang Damchoe was born in Changra, Gyaltse district, Tibet in 1938. When he reached a mature age, he joined the Gyaltse Palkhor monastery. In the 1950s when the Communist Chinese were making inroads into Tibet with Machiavellian designs Lobsang showed unwavering patriotism for his country and its people.

In 1958 Lobsang joined the Dharma Protection Voluntary Army and went to Lhokha region and fought with the invading Chinese forces. In 1959 the Chinese forces arrested him and was taken to Gutsa prison in Lhasa where he was subjected to many beatings and other forms of persecution. After the conclusion of his term in prison he was taken to a labour camp in Gyaltse where he worked under the most difficult conditions for 20 years.

In the 1980s there was some leniency in Chinese policy vis-a-vis Tibetans. In 1987 Lobsang went back to his monastery after long years of absence. He was allowed to rejoin his monastery.

In 1995 Lobsang printed, and published a prayer book for the young Panchen Lama and distributed it extensively to the public as a result of which he was arrested by the Chinese police on December 18. He was sentenced to a five-year jail term.

After his release Lobsang stayed with a relative of his. But his financial condition is not good. He was able to receive a little treatment with the financial support of his relative. Later he stayed with Kelsang, his disciple, which proved difficult because of the poor economic condition of Kelsang. On January 31, 2003 Lobsang, one of the heroes of the Tibetan freedom struggle, breathed his last. The demise of Lobsang palpably demonstrates that the serving and former political prisoners are enduring unspeakable haradship in Tibet on every front.

We ask the international community and Tibet Support Groups to share our sorrow and take the responsibility to help our brethren in this hour of need.

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Nyima Dakpa was demised on October 1, 2003 at his native birthplace. He was hailed from Tau district, Kartse in eastern Tibet. He was a monk of the Nya-Tso monastery. Before joining the monastery he went to a primary school. In 1989 he joined the Nya-tso monastery and studied Buddhist philosophy for about a year.

In 1990 he escaped to India and joined Gaden monastery in southern India. He studied Buddhist philosophy for three years. In 1994 he returned to Tibet and rejoined his old monastery to pursue further studies.

From 1998 Nyima, while in the monastery and studying, started writing posters and pasting them on the walls of offices in Tao district. Further, he wrote his name on the posters to show that he carried out the campaign. The Chinese police nabbed another person of the same name but was released.

In 2000 Nyima left his native birthplace and headed to Lhasa to escape being arrested by the Chinese police. He hid in a village on the outskirts of Lhasa for a while but he was arrested in Lhasa. He was then taken to Tao district where in October 2000, he was formally charged for being a security threat to the country. He was sentenced to 7 years imprisonment.

During his imprisonment he was subjected to unspeakable beatings and other forms of persecution and he lost both of his legs and hands. Further, he was chronically ill, so he was released from prison as a face-saving measure. But he died at home.

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